Meine drei besten Whiskies 2018

Es bedurfte durchaus etwas reiferer Überlegung, um die besten drei Whiskies aus vergangenem Jahr 2018 auszuerkiesen (klingt komisch, heißt aber wirklich so). Es waren einige Favoriten mit dabei. Hier sind die Auserwählten:

Als ersten möchte ich den AnCnoc Rùdhan aufs Podest bitten. Dieser ist eine rauchige Abfüllung von AnCnoc und stammt aus der Highland-Brennerei Knockdhu. Der Name ‘Rùdhan’ bezeichnet die zur Trocknung nach dem Torfstechen aufgestapelten Torfballen .

AnCnoc Rùdhan

Der AnCnoc Rùdhan hat einen leichten Körper. Seine deutliche, an karamellisierten Zucker erinnernde Süße harmoniert vorzüglich mit dem leicht- bis mittel starken Raucharoma. Im Abgang ist eine leichte Bitterkeit zu spüren, das auf die Reifung in Re-fill-Fässern deuten könnte. Insgesamt kann er seine Jugendlichkeit nichts ganz verbergen. Anfangs wurde er nur im Reise-Einzelhandel vertrieben. So wurde ich auf diesen Whisky am Flughafen in Edinburgh aufmerksam, als ich dort auf Geschäftsreise war. Mittlerweile ist er jedoch auch bei den einschlägigen Whisky-Händlern im Internet zu erhalten. Der AnCnoc Rùdhan scheint auf den ersten Blick etwas zu teuer. Er kommt jedoch in der 1l-Flasche anstatt der üblichen 0,7l und hat dadurch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der Zweite in diesem Trio ist ein Roggenwhiskey, der es wirklich in sich hat. Es handelt sich um den 1776 Straight Rye.

1776 Straight Rye

Dieser Whiskey stammt aus der Distillerie James E. Pepper & Co. und der Name ist hier Programm. Durch seinen Maischeanteil von über 90% Roggen und seinen 50% vol (100 Proof) hat er ein sehr kräftiges und volles Mundgefühl. Pfeffer und Gewürze wie Nelken dominieren den Geschmack bei mittellangem Abgang und machen ihn so interessant.

Der Dritte im Bunde ist der Craigellachie 13 Jahre von der gleichnamigen Speyside Brennerei.

Craigellachie 13 Jahre

Er betört durch seinen intensiv fruchtigen und gleichzeitig kraftvollen Körper. Für dieses Alter ist es schon erstaunlich, dass der Brennereicharakter derart dominiert. Wenn man sich die bauchigen Pot Stills der Brennerei anschaut, ist das jedoch auch nicht ganz verwunderlich. Für mich ist vom Fass, sei es Karamell, Vanille oder Eiche wenig zu spüren. Dadurch hebt er sich von einem typischen Speyside Whisky ab.