Das Bodenseeschifferpatent und die Theorieprüfung

Die Anmeldung zur Prüfung ist abhängig von der jeweiligen Segelschule. Oft werden mehrere Schüler zusammen angemeldet oder man muss sich selbst darum kümmern. Letzteres ist aus meiner Sicht am sinnvollsten, da der/die Anwärter/in am besten selbst abschätzen kann, ob er/sie sich für die Prüfung bereit fühlt. Wer die Anmeldung selbst übernimmt, sollte dies jedoch vorab mit der Segelschule abklären, damit es zu keinen Missverständnissen kommt.

Die Prüfungstermine können online auf der Webseite des Bodenseekreises eingesehen werden. Die Prüfung kann entweder am Landratsamt Friedrichshafen oder im Gebäude des Regierungspräsidiums in Stuttgart abgelegt werden. Eine Anmeldung zum Kurs sollte zumindest eine Woche vorher gemacht werden. Man erhält nach der Terminanmeldung eine Bestätigung per Email.

Was wird benötigt?

Zum Prüfungstermin müssen folgende Dinge mitgebracht werden:

  • Personalausweis
  • Lichtbild (vorab auf der Rückseite mit dem eigenen Namen kennzeichnen)
  • Ärztliches Zeugnis
  • Befähigungsnachweise (Sportführerscheine) in Kopie – optional, falls notwendig
  • Stift oder Kugelschreiber

Das ärztliche Zeugnis holt man am besten mit genügend Zeitpuffer einige Wochen vor dem Prüfungstermin vom Hausarzt ein. Vorlagen dazu gibt es im Netz, zum Beispiel hier. In diesem Zeugnis wird bescheinigt, dass der/die Anwärter/in das ausreichende Seh- und Hörvermögen hat und psychisch und körperlich tauglich ist, um das Bodenseeschifferpatent zu erwerben und ein Boot zu führen. Je nach Arzt wird ein Seh- und Hörtest gemacht oder an einen Facharzt verwiesen. Die Ausstellung des Zeugnisses kostet typisch 40€.

Prüfungsablauf

Die Prüfung in Friedrichshafen findet im Landratsamt im Säntissaal statt, der sich im 7. Stock befindet. Beim Einlass in den Saal muss man seinen Personalausweis vorzeigen und danach seine notwendigen Dokumente der Prüfungskommission übergeben.
Man hat dann freie Platzwahl in dem großen Saal.

Es wird für jede Kategorie (A und D) jeweils ein Frage- und ein Antwortbogen ausgeteilt. Wer den Hochrhein befahren möchte, muss noch einen weiteren Fragebogen ausfüllen. Zusätzlich gibt es noch einen Bogen, auf dem die Gesamtpunktzahl und das Ergebnis der Prüfung notiert ist. Man hat für den allgemeinen Prüfungsteil 60 Minuten und für den Segelteil 20 Minuten Zeit. Dies ist mehr als ausreichend. Man braucht normalerweise nicht mehr als 20-30 Minuten um alle Fragen zu beantworten.

Die Prüfungsbögen werden gleich nach der Abgabe korrigiert. Man muss vor der Tür des Prüfungsaals meist nicht länger als ein paar Minuten warten, bis man den Ergebnisbogen überreicht bekommt. Die pro Gebiet benötigte Mindestpunktzahl kann auf der Bodenseekreis-Webseite eingesehen werden. Wird in einer Kategorie diese nicht erreicht, gilt die Prüfung als nicht bestanden. Sollte es nicht geklappt haben, kann man nach zwei Wochen erneut die Prüfung ablegen. Für unentschuldigtes Fernbleiben von der Prüfung wird übrigens eine Gebühr von 20€ erhoben.

Die weiteren Kosten sind wie folgt: Die allgemeine Theorieprüfung kostet 40€,die Theorieprüfung Segeln 11€ und Hochrhein 21€ (Stand 2019). Dies kann alles in der Gebührenrechtsverordnung des Landratsamtes Bodenseekreis nachgelesen werden.

Die theoretische Prüfung ist ein Jahr lang gültig. Sofern in diesem Zeitraum nicht alle Unterlagen eingereicht oder nicht alle Prüfungsteile abgelegt sind, verfällt die Prüfung. Entrichtete Gebühren können dabei leider nicht zurückerstattet werden. Sollte es im Laufe des Jahres dem Schüler beispielsweise aufgrund von Krankheit nicht möglich sein, die Praxisprüfung abzulegen, dann ist das Landratsamt kulant und die Theorieprüfung ist über das besagte Jahr hinaus auch noch gültig. Die anfallenden Gebühren werden nach der theoretischen Prüfung in Rechnung gestellt. Für zum Zeitpunkt der Bearbeitung noch nicht absehbare Gebühren erhält man bei Bedarf eine zweite Rechnung. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man sich im Nachhinein entscheidet, bei der Motorbootprüfung auch noch den Zusatzteil “Nautische Kenntnisse” zu machen. Dies kann ich jedem nur empfehlen. Dazu aber mehr in einem späteren Artikel.

Im nächsten Artikel geht es um die Übungsstunden mit dem Motorboot.